Die IT-Budgets werden kleiner

Etwa 40 Prozent der Großunternehmen haben laut Forrester ihre Budgets für IT-Zwecke im laufenden Jahr gekürzt. Der Grund liegt in der allgemein schlechten Konjunktur überwiegend aus den USA, was sich natürlich auch auf die Weltwirtschaft auswirkt. So das US-amerikanische Marktforschungsunternehmen Forrester Research. An der Studie nahmen 950 IT-Manager aus den USA und Europa teil, die zu ihren Ausgaben für IT-Services, sowohl ihre Strategie und Prioritäten befragt wurden.

Die Studie zeigt klar, dass die Budgets der Großfirmen angesichts der sich verlangsamten Weltwirtschaft bereits zurückgegangen sind. 43 Prozent, also fast die Hälfte der Unternehmen, gaben dies zu. 24 Prozent haben Neuinvestitionen auf Eis gelegt, und nur 28 Prozent behaupteten, die Krise habe bislang keine Auswirkung auf ihre IT-Budgets gehabt. Die Kürzung der Budgets hat zur Folge, dass der Druck auf die Dienstleister steigt. Ein Großteil der Firmen (über 70 Prozent) will die Preise seiner Anbieter drücken. Andere (ca. 16 Prozent) haben es bereits in die Tat umgesetzt.

Am härtesten wurde die Finanzindustrie getroffen. Grund hierfür liegt in der Immobilienkrise in erster Linie in den USA, aber auch in UK und Spanien. Im Finanzsektor haben fast die Hälfte (49 Prozent) der von Forrester befragten Finanzdienstleister ihr Budget bereits gekürzt. In der Unterhaltungsindustrie (Medien, Unterhaltung, Freizeit) liegt dieser Wert bei immerhin 39 Prozent. Es ist auch nicht verwunderlich, dass es den IT-Abteilungen in Europa besser geht, als denen hinter dem Atlantik. 31 Prozent gegen 49 Prozent in den USA, die gezwungen waren ihre IT-Ausgaben zu reduzieren. Die Umfrage fand aber vor Ende Juni statt, ein ganz aktuelles Bild könnte schon anders aussehen.

Nichtsdestotrotz nimmt der Trend zu Outsourcing und Offshoring nicht ab. Die Auslagerung an externe Dienstleister aus dem Ausland wird weiterhin zunehmen. So will fast die Hälfte (45 Prozent) der Großunternehmen vermehrt den Betrieb von Anwendungen auslagern und fast gleich viele (43 Prozent) wollen auch Infrastruktur auslagern. Gleich viele sagten, sie wollten Services (zum Beispiel Software-Entwicklung) vermehrt Offshore einkaufen. Weiterhin ein Megatrend bleibt die Auslagerung des Netzwerk-Managements und der Bau von konvergenten (Sprache und Daten auf einem Netz) Telekommunikationsinfrastrukturen.

Nur neun Prozent aller Großunternehmen gaben zu, Offshore-Kapazitäten heute wo immer und wann immer es geht einzusetzen. Doch wird diese Zahl noch weiter steigen: 14 Prozent sagen, sie wollen vermehrt in Niedriglohnländern beschaffen und 19 Prozent wollen Pilotversuche in dieser Richtung fahren.

Über die Hälfte (52 Prozent) der Befragten sagten, die größte Herausforderung beim Outsourcing bestehe darin, dass die Einsparungen nicht den Erwartungen entsprächen, etwa 40 Prozent seien mit der Qualität der erbrachten Services unzufrieden und beklagten die Unfähigkeit der Anbieter, die Verträge den neuen Geschäftsanforderungen anzupassen.

Quelle: Inside-IT