Nearshore vs. Offshore 1:0

Laut den Ergebnissen einer Studie von Bearing Point zählen für Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum bei der Einrichtung eines Shared Service Centers die Qualifizierung und die sprachliche Kompetenz der Mitarbeiter mehr als allein niedrige Lohnkosten. Eine Vielzahl der Unternehmen (52 Prozent) rechnet zwar mit einer Kostensenkung zwischen 20 und 30 Prozent, diese wird jedoch überwiegend durch die Standardisierung, Harmonisierung und Automatisierung der Prozesse erreicht.


Somit ist heute im Gegensatz zu früheren Untersuchungen die Kostenreduktion bei der Standortwahl nicht mehr das all entscheidende Motiv. Qualitätsverbesserungen und Transparenzerhöhung durch gebündeltes Know-how sowie die Skalierbarkeit der Prozesse zählen zu den wichtigsten Faktoren bei der Schaffung eines Shared Service Centers.


Laut der Studie stehen bei der Suche nach einem geeignetem Standort vor allem nichtmonetäre Faktoren im Vordergrund. So nannten die Befragten die Qualifikation der Mitarbeiter (83 Prozent), die räumliche Nähe zum operativen Geschäft (55 Prozent), sowie politische und wirtschaftliche Stabilität (36 Prozent) als wichtige Faktoren, die die Standortwahl mitentscheiden. Über 55 Prozent der Befragten gaben an, bereits ein Shared Service Center im eigenen Land zu betreiben, 17 Prozent besitzen eins in Osteuropa. Auf dieselbe Prozentzahl kommt die Region Süd- und Mitteleuropa. Dagegen sollen nur knapp 12 Prozent der Befragten Erfahrungen mit Shared Service Centern in Offshore-Regionen wie Indien oder China gesammelt haben. Auf die Frage, welche Standorte in Zukunft als relevant erscheinen, waren 60 Prozent sogar der Meinung, diese sollen im Inland gegründet werden. Für 36 Prozent der Befragten erschien Osteuropa der optimale Standort zu sein, um hier in Zukunft seine Servicezentren anzusiedeln.


Das Outsourcing von Finanzbuchhaltungsaufgaben soll sich am besten für ein Shared Service Center eignen. 55 Prozent der Befragten haben dies bereits realisiert, und ganze 81 Prozent halten die Überführung dieses Bereichs in ein Shared Service Center in nächster Zukunft für sinnvoll.


Quelle: CRN