Russlands ITO-Markt: Mögliche Entwicklungsszenarien

Die russische Exportwirtschaft boomt, und mit ihr das Geschäft der hiesigen ITO Service Provider. Doch was steht dahinter? Welche Faktoren treiben den Export russischer IT-Services voran und welche bremsen ihn?

Laut Vladimir Karacharovskiy, dem Fachexperten für IT bei CNews, gibt es zwei mögliche Entwicklungszenarien von Russlands IT-Outsourcing-Industrie, extensiv und intensiv, die mit den Prioritäten russischer IT-Unternehmen eng verbunden sind. Der extensive Weg basiert auf preislicher Konkurrenz (gegen andere IT-Outsourcing-Anbieter, z.B. aus Indien oder China), das intensive Szenario – auf der Qualität der Dienstleistungen, derer Einzigartigkeit, Vielfältigkeit und individuellem Ansatz zur Kundenbindung.

Laut einer Gartner-Studie von 2007 unter 750 Führungskräften aus den Bereichen IT und Outsourcing aus Europa, Nordamerika und dem asiatisch-pazifischen Raum, gaben 41 Prozent der Unternehmen, die ihre IT auslagern, an, IT-Outsourcing-Dienstleistungen vor allem dafür zu nutzen, um bessere Geschäftsergednisse und Leistungen zu erzielen und nicht Kosten zu sparen. 2005 lag dieser Wert bei nur 28 Prozent. Mit anderen Worten muss die preisliche Konkurrenz nicht unbedingt die höchste Priorität bedeuten.

Aus diesem Grund haben russische IT-Unternehmen auf andere Unterscheidungsmerkmale zu setzen, während sie sich als Anbieter von Qualitätslösungen positionieren. Der Vorteil der Märkte für Innovationsprodukte liegt außerdem darin, dass sie nie gesättigt werden können, ganz im Gegenteil – sie tendieren dazu, mit jeder neuerscheinenden Innovation nur noch mehr zu wachsen. Diese Strategie fordert einen hohen Mitarbeitereinsatz, wird jedoch dem Unternehmen am Ende höhere Gewinne bescheren.

Die staatliche Unterstützung spielt eine entscheidende Rolle im Erfolg des russischen IT-Exports. Von Land zu Land ist der Umfang dieser Unterstützung unterschiedlich. In Russland z.B. findet sie ihren Widerklang in Form von Techno-Parks, spezialisierter Investitionsfonds für die ITK-Industrie, eines föderalen Büros zur Förderung des IT-Exports. Doch wie Vladimir Karacharovskiy behauptet, kann eine übertriebene Sorge des Staates auch zu negativen Auswirkungen führen, sollten seine Förderungsmaßnahmen durch zu viele Behörden eingeleitet und kontrolliert werden: Der IT-Export könnte Gefahr laufen, zu hoch besteuert zu werden, was natürlich seine Kosten hochtreiben würde.

Zur Zeit ist es noch nicht eindeutig klar, welchen der beiden Wege der russische IT-Sektor in der nächsten Zukunft einschlagen wird. Die Antwort darauf werden wir in den nächsten paar Jahren erfahren.

Quelle: CNews (auf Russisch)

Europaweites Wachstum in der Hightech-Branche

Der europäische Markt für IT, Telekommunikation und digitale Unterhaltungselektronik wird dieses Jahr voraussichtlich um drei Prozent auf 761 Milliarden Euro wachsen. Grundlage der Angaben sind aktuelle Untersuchungen des European Information Technology Observatory (EITO) sowie Ergebnisse der BITKOM-Marktforschung. Im kommenden Jahr soll sich das Wachstum fortsetzen: „In der EU erwarten wir für 2009 ein weiteres Umsatzplus von 2,4 Prozent auf dann 780 Milliarden Euro“, so Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer, Präsident des Bundesverbandes BITKOM.

Unter den großen europäischen Ländern wachsen dieses Jahr Spanien mit 4,6 Prozent und das BITKOM-Partnerland Frankreich mit 3,2 Prozent am stärksten. Neuer Umsatz-Spitzenreiter 2008 ist Großbritannien: Mit einem ITK-Markt von 152 Milliarden Euro liegt das Vereinigte Königreich vor Deutschland mit 145 Milliarden Euro. „Dies liegt insbesondere daran, dass britische Unternehmen in der EU mit Abstand am meisten in IT-Outsourcing investieren“, erklärt BITKOM-Präsident Scheer. „Vergleichbare Leistungen werden in Deutschland oft noch firmenintern erbracht und fließen daher nicht in die Marktstatistik ein.“ Auch britische Kommunen lagern ihre IT-Systeme immer öfter komplett an externe Dienstleister aus, teils an deutsche Firmen. Scheer: „Von dem starken britischen Markt profitieren auch in Deutschland ansässige Unternehmen.“ Der britische Markt macht 20 Prozent der EU aus, der deutsche 19 Prozent. Es folgen Frankreich mit einem Anteil von 15 und Italien mit 9 Prozent.

Die stärksten Impulse kommen aus der Informationstechnik. Der IT-Markt legt derzeit EU-weit um 4,3 Prozent auf 313 Milliarden Euro zu. Innerhalb dieses Segments boomen vor allem IT-Services (5,7 Prozent) und Software (5,2 Prozent). Bei IT-Services verzeichnet der Outsourcing-Markt mit 7,4 Prozent das höchste Plus. „Das Wachstum wird sich in der IT aus heutiger Sicht auch 2009 mit dem gleichen Tempo fortsetzen“, sagt BITKOM-Präsident Scheer. Er rechnet im IT-Sektor für das kommende Jahr europaweit mit einem Plus von 4,4 Prozent auf 326 Milliarden Euro.

Im Telekommunikations-Sektor fällt das Wachstum dieses Jahr nicht nur in Deutschland vergleichsweise gering aus. Europaweit legt der TK-Markt im Jahr 2008 um 2 Prozent auf 386 Milliarden Euro zu. Während die Umsätze mit Festnetz-Gesprächen rückläufig sind, gibt es extrem starke Zuwächse bei Datendiensten: „Mit rund 11 Prozent Umsatzplus boomen sowohl feste Internet-Zugänge und -Dienste als auch mobile Datendienste“, erläutert Prof. Scheer. „Schnelle Breitband-Verbindungen sind heute nicht nur für Unternehmen unverzichtbar – auch eine Mehrheit der Privatkunden will mit hohen Übertragungsraten alle Möglichkeiten des Internets nutzen können.“ Für das Jahr 2009 erwartet BITKOM europaweit ein Plus von 1,8 Prozent auf 393 Milliarden Euro im Telekommunikations-Sektor.

Quelle: BITKOM

IT Outsourcing: Russischer Provider kommt nach Deutschland

Mit Exigen Services eröffnet ein weiterer russischer IT-Outsourcing Anbieter seine Niederlassung in Deutschland. Damit stärkt das Unternehmen seine Präsenz in Kontinentaleuropa, der Region, die mittlerweile als wichtigster Wachstumsmarkt für IT-Dienstleistungen gesehen wird.

Deutschland wird nicht zufällig von den globalen IT-Dienstleistern als Standort für ihre Niederlassungen gewählt. Für 2008 erwartet der Branchenverband BITKOM einen Zuwachs des hiesigen ITK-Markts auf EUR 145,2 Mrd. Damit liege Deutschland zwar hinter Großbritannien (EUR 152 Mrd.), das traditionell viel in IT-Outsourcing investiert, aber vor Frankreich. Einige andere osteuropäische bzw. russische IT-Outsourcing-Dienstleister, die bereits seit Jahren Büros in der DACH-Region unterhalten, sind EPAM Systems, Reksoft, SAM Solutions u.a. Die Kundennähe ist eben oft ein entscheidendes Merkmal, wenn es um die Wahl eines Dienstleisters geht, was die ITO Service Provider natürlich bestens verstehen und dem entsprechend ihre Präsenzen planen. Die Vorteile sind offensichtlich: Die Kundenkommunikation verbessert sich, während die Risiken durch gutstrukturiertes lokales Anforderungs- und Change-Management sowie eine effektive Vorort-Projektunterstützung minimiert werden.

Quelle: Silicon.de

Russlands IT-Welt trifft wieder zusammen

Am 2.-4. Juni 2008 findet in St. Petersburg, Russland unter der Schirmherrschaft des Branchenverbands „RUSSOFT“ das bereits traditionelle Treffen von russischen und ausländischen IT-Unternehmen, Branchenexperten und Journalisten statt, dieses Jahr unter dem Titel „Software Development Summit 2008“.

Russische und osteuropäische Anbieter von Lizenzsoftware schafften es in den vergangenen Jahren, ihre Position unter den weltführenden Softwareproduzenten in einer ganzen Reihe von Industrien deutlich auszubauen (CBOSS, Kaspersky Labs, ABBYY, PROMT, SW Soft). Auch IT-Outsourcing-Anbieter aus dieser Region mischen mittlerweile ganz vorne mit. Namen wie EPAM Systems, Reksoft, Luxoft, STAR Software, Auriga, Rhonda, MERA sind sowohl in Europa als auch in den USA gut bekannt. Führende internationale IT-Experten werden auf dem Summit erscheinen, um über die neuesten Entwicklungen in der Software-Branche zu berichten. Darüber hinaus findet auf dem Summit traditionell der Dialog zwischen den Unternehmen und hohen Beamten aus entsprechenden Branchenministerien statt, die unmittelbar für die Schaffung von günstigen gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie deren Umsetzung in der IT-Industrie verantwortlich sind.

Nach Angaben der Veranstalter werden in diesem Jahr um die 500 Top-Manager aus verschiedenen IT-Unternehmen auf dem Software Development Summit erwartet. Die Teilnehmer werden außerdem die Möglichkeit haben, über ihre Erfahrungen im Bereich effektiver Personalführung, über die staatliche Politik im IT-Sektor, aktuelle Tendenzen auf dem Markt und Beste Praktiken im Bereich Produktentwicklungs- und Qualitätsmanagement zu sprechen.

Quelle: Soft-Outsourcing.com

Export der russischen IT-Outsourcing-Industrie wächst auf 2,3 Mrd. US-Dollar

Im Jahr 2007 wuchs der russische Software-Export im Vergleich zum Vorjahr um 46 Prozent auf 2,3 Mrd. US-Dollar. Damit haben sich die Prognosen der Wirtschaftsexperten erfüllt. Nach vorläufigen Schätzungen soll sich der Gesamtumsatz für 2008 auf rund 3 Mrd. US-Dollar belaufen.


Die positive Entwicklungsdynamik, die in Russlands IT-Outsourcing-Industrie in den vergangenen Jahren zu sehen war, hat sich auch 2007 bestätigt, so die Ergebnisse der jüngsten Marktstudie des russischen Branchenverbands „RUSSOFT“. Russlands Softwareindustrie profitiert zunehmend von dem globalen Trend zur Auslagerung komplexer Programmieraufträge. Zusammen mit der gesamten IT-Wirtschaft wachsen auch die hiesigen Software-Entwicklungsunternehmen. Kennzeichnend in diesem Sinn ist die „2008 Global Outsourcing 100“-Rangliste der International Association of Outsourcing Professionals (IAOP), in der gleich sechs russische ITO Service Provider – Auriga, DataArt, EPAM Systems, IBA, Luxoft und Mera – gelistet wurden.


Nach Angaben des Branchenverbands „RUSSOFT“ sind in der russischen exportierenden Softwareindustrie über 80.000 Menschen beschäftigt. Laut Experten ist das Potenzial dieser Branche in Russland noch bei weitem nicht ausgeschöpft: Angesichts der verfügbaren Kapazitäten könnten bis zu 10 Mrd. US-Dollar mit Software-Exporten verdient werden. Der Nährboden dafür ist da. Steuersenkungen, staatliche Unterstützung sowie Bekämpfung von Piraterie brachten schon in den vergangenen Jahren herausragende Erfolge.


Quelle: CNews

EPAM Systems gibt die Übernahme von B2BITS Corp. bekannt

Der führende osteuropäische Anbieter von Dienstleistungen im Bereich Nearshore- Softwareentwicklung, EPAM Systems, gab diese Woche bekannt, B2BITS Corp., einen der führenden Anbieter von Lösungen und Beratungsdienstleistungen für Kapitalmarktunternehmen im Finanzdienstleistungssektor übernommen zu haben.

Durch die Akquisition wurden die Stärken beider Unternehmen verknüpft – die umfassende Branchenerfahrung von B2BITS und dessen hochleistungsfähige Produkte sowie EPAMs skalierbare und kosteneffektive Entwicklungs-Teams. Laut EPAM umfasst das Dienstleistungsangebot des Unternehmens ab sofort die komplette Wertschöpfungskette von dediziertem Branchenwissen und entsprechender Prozessberatung bis zu einer kundenspezifischen, leistungsfähigen Systemarchitektur.

Mark Bisker, CEO von B2BITS Corp. und Industrieveteran mit über 25 Jahren Führungserfahrung im Bereich Technologieentwicklung in Unternehmen wie Schwab Capital Markets und Lava Trading, leitet in Zukunft EPAMs neues Capital Markets Competency Center. Berater des Competency Centers werden an allen wichtigen Finanzstandorten Europas und der USA vertreten sein. Diese werden durch EPAMs Entwickler- und Support-Teams aus Osteuropa und Russland unterstützt.

“Die Management- und Beratungskompetenz von B2BITS ergänzt hervorragend EPAMs Erfahrung und Fähigkeiten in diesem interessanten Marktsegment. Das unterstreicht EPAMs Fokus und Engagement, unser Dienstleistungangebot für Kapitalmarktunternehmen auszubauen und neben traditionellen Dienstleistungen wie der kundenspezifischen Softwareentwicklung und entsprechendem Support zu einem Schlüsselpartner der Finanzdienstleister zu avancieren. Wir sind durch die Akquisition nun in der Lage einen Komplett-Service auf der Basis einer hochwertigen Systemlandschaft liefern zu können”, sagt Arkadiy Dobkin, Präsident und CEO von EPAM Systems.

Quelle: EPAM Systems

BITKOM erweitert Kooperation mit wichtiger Zielgruppe in Russland

Gemeinsam mit dem Dachverband der russischen CIOs (http://www.sodit.ru/) und unter Mitwirkung des Ministeriums für Informationstechnologien und Kommunikation der Russischen Föderation (http://www.minsvyaz.ru/) sowie weiterer Partner hat BITKOM erstmalig auf der CeBIT einen Kongress für russische CIOs veranstaltet. Ziel des Kongresses war der Austausch zu Themen wie der bestmöglichen Business-Unterstützung durch die IT, der Gestaltung von Geschäftsprozessen sowie der Eröffnung und Nutzung von Innovationsmöglichkeiten durch die IT.


In seiner Eröffnungsansprache hat BITKOM-Präsident Prof. Dr. Dr. h. c. mult. August-Wilhelm Scheer hervorgehoben, was die deutschen und russischen Akteure auf dem Kongress voneinander lernen können. Die deutschen Vertreter konnten Erkenntnisse gewinnen, in welchen Branchen und Bereichen in den nächsten Jahren erhebliche Finanzmittel in die ITK investiert werden und sich für Unternehmen aus Deutschland interessante Möglichkeiten eröffnen. Ein Erfolg auf dem russischen Markt setzt eine intensive Auseinandersetzung mit seinen Besonderheiten voraus. Für BITKOM-Mitglieder sind die russischen CIOs daher wichtige Kontaktpartner, um die Bedürfnisse der russischen Wirtschaft genau kennenzulernen.


Zum Abschluss des Kongresses haben der Verband der russischen CIOs (SoDIT) und BITKOM eine Vereinbarung über die Ausgestaltung ihrer Zusammenarbeit abgeschlossen. Diese konzentriert sich auf die Aus- und Weiterbildung von IT-Spezialisten und den Erfahrungsaustausch untereinander. Während der CeBIT wurden Kontakte aufgebaut – zum Nachfolgekongress sollen auch die CIOs aus der Ukraine, Kasachstan sowie Weißrussland nach Hannover eingeladen werden. Des Weiteren diskutierte man über Vorschläge, Innovationen aus beiden Ländern vorzustellen, die das Potenzial für eine internationale Vermarktung aufweisen.


Quelle: BITKOM

Nearshore vs. Offshore 1:0

Laut den Ergebnissen einer Studie von Bearing Point zählen für Unternehmen aus dem deutschsprachigen Raum bei der Einrichtung eines Shared Service Centers die Qualifizierung und die sprachliche Kompetenz der Mitarbeiter mehr als allein niedrige Lohnkosten. Eine Vielzahl der Unternehmen (52 Prozent) rechnet zwar mit einer Kostensenkung zwischen 20 und 30 Prozent, diese wird jedoch überwiegend durch die Standardisierung, Harmonisierung und Automatisierung der Prozesse erreicht.


Somit ist heute im Gegensatz zu früheren Untersuchungen die Kostenreduktion bei der Standortwahl nicht mehr das all entscheidende Motiv. Qualitätsverbesserungen und Transparenzerhöhung durch gebündeltes Know-how sowie die Skalierbarkeit der Prozesse zählen zu den wichtigsten Faktoren bei der Schaffung eines Shared Service Centers.


Laut der Studie stehen bei der Suche nach einem geeignetem Standort vor allem nichtmonetäre Faktoren im Vordergrund. So nannten die Befragten die Qualifikation der Mitarbeiter (83 Prozent), die räumliche Nähe zum operativen Geschäft (55 Prozent), sowie politische und wirtschaftliche Stabilität (36 Prozent) als wichtige Faktoren, die die Standortwahl mitentscheiden. Über 55 Prozent der Befragten gaben an, bereits ein Shared Service Center im eigenen Land zu betreiben, 17 Prozent besitzen eins in Osteuropa. Auf dieselbe Prozentzahl kommt die Region Süd- und Mitteleuropa. Dagegen sollen nur knapp 12 Prozent der Befragten Erfahrungen mit Shared Service Centern in Offshore-Regionen wie Indien oder China gesammelt haben. Auf die Frage, welche Standorte in Zukunft als relevant erscheinen, waren 60 Prozent sogar der Meinung, diese sollen im Inland gegründet werden. Für 36 Prozent der Befragten erschien Osteuropa der optimale Standort zu sein, um hier in Zukunft seine Servicezentren anzusiedeln.


Das Outsourcing von Finanzbuchhaltungsaufgaben soll sich am besten für ein Shared Service Center eignen. 55 Prozent der Befragten haben dies bereits realisiert, und ganze 81 Prozent halten die Überführung dieses Bereichs in ein Shared Service Center in nächster Zukunft für sinnvoll.


Quelle: CRN