Outsourcing-Markt wächst stärker als erwartet

Der westeuropäische Markt für IT-Services ist im vergangenen Jahr stärker gewachsen als erwartet. Den Marktforschern von IDC legte er gegenüber dem Vorjahr um 6,4 Prozent auf 192,3 Milliarden Dollar zu. Angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Unsicherheit sind die derzeitigen Prognosen allerdings konservativer. So rechnen die Experten für die kommenden vier Jahre nur noch mit einem durchschnittlichen Wachstum von 4,8 Prozent pro Jahr. Damit würde das Marktvolumen 2012 bei 242,8 Millionen Dollar liegen.

Auf der einen Seite kurbelt die konjunkturelle Abschwächung das Geschäft mit Auslagerungsdiensten an, in der die Anwender nach wie vor ein effektives Instrument zur Kostensenkung sehen. "Das Outsourcing-Segment ist der Wachstumsmotor im IT-Servicemarkt", fasst Laura Converso, Research Manager bei IDC Europe, zusammen. Mit einem Plus von 7,5 Prozent in diesem Jahr werde es das Geschäft mit Projekt-basierenden Services überrunden und bis 2012 rund 42 Prozent des gesamten IT-Dienstleistungsmarkts ausmachen, so ihre Prognose. Angesichts dieser Wachstumsraten werde Westeuropa die USA schon bald hinter sich lassen und zum größten Markt für IT-Infrastruktur-Outsourcing aufsteigen.

In anderen Bereichen schwächt sich die Nachfrage dagegen ab. Die IDC-Experten erwarten in diesem Jahr einen Rückgang der IT-Services-Ausgaben um 1,8 Prozent gegenüber 2007. Die Folgen der Kreditkrise seien zwar in Westeuropa weit weniger stark zu spüren als in den USA. Doch die allgemeine Unsicherheit führe dazu, dass weniger Verträge unterzeichnet würden. Am stärksten sei das Projektgeschäft betroffen, auf das laut IDC in diesem Jahr aber immer noch rund 38 Prozent des IT-Servicegeschäfts entfallen. Auch Support-Dienste werden nach Einschätzung der Analysten weniger stark nachgefragt. Deutschland und Spanien werden über dem in diesem Jahr erwarteten Wachstum von 4,6 Prozent liegen, glauben die Analysten. In Frankreich, Italien und Großbritannien soll der IT-Servicemarkt dagegen in diesem Jahr nur unterdurchschnittlich zulegen.

Die Themen Business-IT-Alignment und Flexibilität stehen auch 2008 bei vielen Anwenderunternehmen ganz oben auf der Agenda. Die Experten von IDC sehen aber gleichzeitig, das sich die Firmen wieder stärker auf Prozess-Effizienz und Kostensenkung konzentrieren. Von ihren Providern erwarteten sie zunehmend innovative Vorschläge, um die Ausgaben besser in den Griff zu bekommen. Diese Haltung wirke sich vor allem auf Entscheidungen im Outsourcing-Umfeld aus. Speziell bei Vertragserneuerungen, also bie der Frage, ob man am bestehenden Provider festhält oder zu einem anderen wechselt, spiele die Innvoationsbereitschaft des Anbieters eine zunehmend wichtige Rolle.

Quelle: Computerwoche